Fachbegriffe

Für Außenstehende sind viele Begriffe unserer täglichen Arbeit nicht immer verständlich. Deshalb erklären wir Ihnen auf dieser Seite Fachbegriffe und fügen dazu weiterführende Links an. Gern vervollständigen wir mit Ihrer Hilfe diese Seite. Senden Sie uns eine Mail, wenn Ihnen ein Wort oder ein Satz auf unserer Internetseite unklar ist.
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Ambulante sozialpädagogische Erziehungshilfen nach SGB VIII, § 30, 31, 35, 41

Betreuung für Kinder und Jugendliche, die aufgrund ihrer Biographie sozialpädagogisch betreut werden müssen und die Begleitung/Unterstützung in familiären und sozialen Belastungs- und Konfliktsituationen benötigen. Hilfeschwerpunkt, Umfang und Dauer orientieren sich am Bedarf im Einzelfall.

 

Clearinggruppe
Kinder, die sich in einer emotional instabilen Lebenssituation befinden, viele Irritationen in der Biographie erleben und desorientiert in die Zukunft blicken, brauchen eine gezielte Förderung. In der Clearinggruppe werden Konflikte geschlichtet und die Kinder Rund-um-die-Uhr intensivpädagogisch betreut. Gemeinsam mit den Eltern suchen die Betreuer nach einer Perspektive für die Kinder. Das kann eine individuell auf das Kind/auf den Jugendlichen angepasste Betreuung außerhalb des Kinderhauses, die Aufnahme in eine der Wohngruppen des Kinderhauses oder die eine mögliche Rückkehr in die Familie sein.

 

Heilpädagogische Förderungen
Ist eine Methode der systematischen Hilfe bei Kindern mit Entwicklungsverzögerungen, Störungen oder Behinderungen in einem oder mehreren Entwicklungsbereichen. Durch ein ausgewogenes Angebot von Förderimpulsen werden im Spiel neue Kenntnisse, Fähigkeiten und sinnvolle Verhaltensweisen geweckt, entwickelt und gefestigt.

 

Interaktive Kommunikation
Bezeichnet das aufeinander bezogene Verhalten zweier oder mehr Personen mit dem Ziel der Kommunikation bzw. Diskussion.

 

Selbst- und Fremdwahrnehmungsprozess
"Wer bin ich?" ist eine Frage, die wir Menschen uns oft stellen. Wir wollen wissen, was uns als Mensch von unserer Umwelt unterscheidet, wir wollen erfahren, worin unsere besondere Eigenheit als Mensch im Unterschied zu den anderen Menschen besteht. Wir wollen ergründen, was die anderen von uns halten, was wir ihnen bedeuten, kurzum: wie sie uns sehen. So bilden wir uns eine Vorstellung von uns selbst, gewinnen ein Bild von uns, das man auch als Identität oder Selbst bezeichnet. Identität ist etwas Dynamisches, die Balance zwischen diesen beiden Polen muss immer wieder aufs Neue hergestellt werden, wenn sie irgendwie aus den Fugen gerät. Dabei spielt die Entwicklung der Wahrnehmung des eigenen Selbst (Selbstwahrnehmung) und die Entwicklung durch die Wahrnehmung anderer (Fremdwahrnehmung) die entscheidende Rolle.
http://www.teachsam.de/psy/psy_pers/selbstbild/selbstb_3.htm

 

SGB VIII
Sozialgesetzbuch (SGB) Achtes Buch (VIII) Kinder- und Jugendhilfe
http://www.gesetze-im-internet.de/sgb_8/


Sozial adäquates Verhalten
Mit Hilfe der Entwicklungstherapie werden fehlende soziale und emotionale Kompetenzen des Kindes systematisch auf- und ausgebaut. Dabei werden nicht die Defizite, sondern die Bedürfnisse des Kindes berücksichtigt.

Systemisch-familientherapeutische Förderungen
Ziel ist es, die Beziehungsdynamik zwischen Beziehungspartnern so zu verändern, dass Probleme der Einzelnen oder der Familie aufgelöst bzw. gemildert werden. Sie dient der  Behandlung von Störungen, die als beeinträchtigend oder leidvoll erlebt werden. Vorteil der systemischen Familientherapie gegenüber herkömmlichen psycho-therapeutischen Verfahren wie der Psychoanalyse oder der Verhaltenstherapie ist die programmatische Beachtung und Einbeziehung des gesamten relevanten Kontext des Klienten, also der wichtigen Bezugspersonen (Eltern, Kinder, Geschwister, etc.) oder auch des Berufs- und sonstigen Lebenskontextes.

 

Transparente Qualitätsstandards
Nachvollziehbare Qualitätsstandards drücken die Anforderungen aus, denen eine Einrichtung  genügen will oder muss. Sie  geben damit den Handlungsrahmen für die Leitung, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor.

Verhaltens- und wahrnehmungsspezifische Beeinträchtigungen
Das Verhalten  bezeichnet alle Aktivitäten,  Vorgänge und körperlichen Reaktionen, die sich beobachten und messen lassen.  Es ist jede Handlung, die sich zwischen einem Menschen und seiner dinglichen, biologischen und sozialen Umwelt abspielt. Dabei geht es nicht nur  um das Reagieren auf  Reize, sondern auch um alle Körperbewegungen, Körperhaltungen und das Ausdrucksverhalten eines Menschen in seiner Umwelt. Die Wahrnehmung ist das Aufnehmen von Informationen über die Sinne, wie sehen, hören, tasten fühlen, riechen und schmecken. Sind das Verhalten und die Wahrnehmung durch äußere Einflüsse bei Kindern und Jugendlichen beeinträchtigt, werden sie mit Hilfe pädagogischer und therapeutischer Maßnahmen besonders gefördert.

Verselbstständigung
Der Jugendliche wird auf dem Weg in die Selbstständigkeit in allen Bereichen unterstützt und begleitet. Das sind erste Erfahrungen in alltagspraktischen Angelegenheiten, im Umgang mit Behörden, im Umgang mit Krisen, in der Gestaltung des Tagesablaufes, in beruflicher Hinsicht und im Umgang mit sich selbst und anderen. Die Intensität und Dauer der Betreuung in den einzelnen Lebensbereichen richtet sich nach den bereits vorhandenen Fähigkeiten. Es reicht von der Hilfestellung über gemeinsame Vor-  und Nachbesprechungen bis hin zur Beratung. Dabei spielen für den Jugendlichen das Einbeziehen der Eltern und sonstiger Bezugspersonen sowie das Auseinandersetzen mit diesen Beziehungen immer wieder eine Rolle.