Oktober 2012

Leoparden auf der Winterjacke (93)

Über den Alltag von Mode-, Schuh- und Taschenverkäuferinnen

Heute ist mein letzter Herbst-Ferientag. Ich will das machen, was ich am liebsten mag. Ich will zu H&M. Dabei werde ich von Frau Petersen und Kireperin Cindy begleitet. Wir gehen ins Alexa. Dort gibt es auf zwei Etagen jede Menge H&M. Weil ich Verkäuferin für Mode werden will, werde ich mich bei einigen Verkäuferinnen erkundigen, was ihre Aufgabe ist.

 

 

Aber sie direkt anzusprechen, fällt mir schwer. Cindy hat keine Hemmungen und hilft mir. Sie sucht nach einer Verkäuferin und entdeckt sie in der Unterwäsche-Abteilung. Da sind gleich zwei Verkäuferinnen. Wir erfahren, dass es sehr einfach ist, sich bei H&M zu bewerben. Man stellt seinen Lebenslauf mit einem kleinen Anschreiben auf die Homepage von H&M. Dann würden sie sich melden. Auf Cindys Frage, was eine H&M-Verkäuferin zu tun hat, erfahren wir, dass sie Sachen sortieren und einordnen, Kundenfragen beantworten, Kunden modisch beraten, immer freundlich sein und kassieren muss. „Welche Farbe ist in diesem Winter in?", will Cindy noch wissen. „Weinrot, grün und grelle Farben wie lila, blau, pink und der Leopardenlook“, antworten die beiden sehr freundlichen jungen Verkäuferinnen.  Der Leopardenlook gefällt uns auch. Am Ausgang entdecken wir Winterjacken mit Leoparden-Muster. Die gefallen uns so gut, dass wir sie sofort anprobieren. Wir sehen damit super aus und würden sie gern kaufen.

Modisch sein, heißt auch schicke Schuhe tragen. In der Nähe von H&M ist „Deichmann“. Hier  werden wir von einem jungen Mann, den wieder Cindy angesprochen hat, ausführlich beraten. Er erzählt uns, dass es bei Deichmann sehr günstige modische Schuhe in vielen Farben gibt. Dennoch werden schwarze Schuhe am meisten gekauft. Uns gefallen beigefarbene Absatz-Knöchelschuhe mit bunten Rändern. Viele Schuhe haben sehr, sehr  hohe Absätze. Der Verkäufer erklärt uns, dass man beim Kauf von solchen Schuhen darauf achten solle, welche Absatzhöhe zu einem passe. Für uns kommen die hochhackigen Schuhe nicht in Frage. Wir tragen gern Sneakers.

Cindy will uns noch ihr Lieblingsgeschäft zeigen. Es ist „Fast Forward“. Hier gibt es tolle Marken-Klamotten wie Schuhe, T-Shirts, Jacken, Hosen, Mützen, Taschen und vieles mehr von Adidas, Puma und Nike. Alles sehr schön, aber sehr teuer. Cindy begeistert sich für die Qualität, „die eben kostet“. Adidas -Taschen gibt es auch im „Taschenparadies“. Die weißen Taschen gefallen uns am besten. Zum Schluss stöbern wir noch bei „Mister Lady“. Hier gibt es echt coole Klamotten.

Der Rundgang durchs Alexa hat Spaß gemacht. Wenn ich Verkäuferin werden will, muss ich noch lernen, auf Leute zuzugehen. Aber vor allem muss ich für die Leopardenjacke sparen. Die ist echt der Hammer.

Michelle, unterstützt von Cindy und Frau Petersen                                              

www.alexa.de

 

 

 

September 2012

Vertragen oder streiten (91)

Start des in Deutschland einzigartigen  Projekts „ Konfliktmanager für Kinder und Jugendliche in betreuten Wohneinrichtungen“ in Berlin-Mitte

 

Zwei Hände reißen das rote Hemd auf. Zum Vorschein kommt ein rotes „K“ in einem gelben Kreis, aufgedruckt auf einem weißen T-Shirt. Die Zeichnung erinnert sehr an „Superman“. Das findet auch Peter Andreas vom Kinder- und Jugendbüro Berlin-Mitte. Er hat am späten Nachmittag des 30. August 2012 Kinder, Jugendliche und Betreuer  ins Haus der Jugend/Berlin-Wedding eingeladen. Dort wollen er und Melanie ein in Deutschland einzigartiges Projekt vorstellen: Konfliktmanager für Kinder und Jugendliche in betreuten Wohneinrichtungen.

 

Melanie ist die Projektleiterin und erzählt, worum es bei dem Projekt geht. „Was ist ein Konflikt?“ will sie wissen.  „Wenn ich eine 50. Bewerbungsabsage erhalte? Wenn ich Gerüchte über einen Klassenkameraden verbreite? Wenn ich ein heimlich gedrehtes Video auf youtube veröffentliche?  Wenn ich ungefragt etwas aus  der Tasche einer Klassenkameradin nehme?“ Melanie fragt die Kinder und Jugendlichen. Justine von der WAB Moabit des Kinderhauses Berlin-Mitte e.V. weiß genau, wann ein Konflikt entsteht. Sie war in ihrer Schule Konfliktmanagerin und sagt: „ Wenn zwei Kinder gar nicht mehr miteinander klarkommen, muss man sie zusammenbringen und mit ihnen reden.  Das hat in unserer Schule immer gut funktioniert.“


Bei dem Projekt „Vertragen oder streiten, Lösung oder Konflikt“ helfen besondere Konfliktmanagerinnen und  -manager. Sie haben wie die Kinder und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr in betreuten Wohngruppen gelebt.  Mit ihren Erfahrungen wollen Sarah, Helene, Björn, Maren, Patricia und Denise Kindern und Jugendlichen helfen,  wenn sie Stress und Ärger in ihrer Einrichtung haben und die Betreuer nicht mehr weiterhelfen können oder wenn jemand von Anderen Unterstützung braucht, die unabhängig und verständnisvoll sind.  Damit die sechs Konfliktmanagerinnen und -manager bekannt werden, haben die Azubis Charmaine Sankowski und Anja Braunsdorf  vom „Pfefferwerk Stadtkultur“ ein auffallendes, farbenfreudiges Plakat  gestaltet, auf dem alle Sechs mit einem Foto abgebildet sind. Darunter steht ihre Telefonnummer.  Das Plakat wird allen stationären Wohneinrichtungen im Bezirk Mitte angeboten.


„Kann man sich bei Euch auch über das Jugendamt beschweren?“ fragt ein Jugendlicher.  „Na klar“, antwortet eine der Konfliktmanagerinnen. „Wir kommen auch in die Gruppen, wenn ihr es wünscht.“ „Ist die Arbeit ehrenamtlich?“ will ein andere Jugendlicher  wissen. „Jein“, sagt Projekt-Betreuerin Melanie. „ Es gibt eine kleine Aufwandsentschädigung. Deshalb freuen wir uns, dass Sarah, Helene, Björn, Maren, Denise und Patricia trotzdem mitmachen. Zusätzlich zu ihrer Ausbildung oder ihrem  Job. Dafür danken wir ihnen  sehr.“
Sven weiß noch nicht, ob er die Konfliktmanagerinnen anrufen würde. „Ich kann alles mit meinen Betreuerinnen besprechen. Aber gut zu wissen, dass es das gibt.“


BP


Das Plakat ist im Kinder- und Jugendbüro Mitte, Reinickendorfer Straße 55, 13347 Berlin, kostenfrei erhältlich. www.kjbm.de


 

Oktober 2012

Vom Anspitzer bis zur Zauberkiste (92)

DB Services GmbH spendet für das Kinderhaus Berlin-Mitte e. V.


Was brauchen Kinder für die Schule? Anspitzer, Bleistifte, Hefter, Ranzen, Zeichenblöcke und vieles mehr. Das ist teuer. Deshalb starteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Abteilungen der DB Services GmbH eine Sammelaktion für das Kinderhaus Berlin-Mitte e.V.


Am 26. September 2012 überreichte der Leiter des Einkaufs, Herr Beckervordersandfort, der Wohngruppe WAB Karow des Kinderhauses und der Geschäftsführerin des Kinderhauses, Frau Meyer, die gesammelten Spenden. Seine Abteilung hatte zu dieser Aktion aufgerufen.

 


Die Idee entstand aufgrund von Gesprächen mit den Mitarbeitern anlässlich des neuen Schuljahres. Dabei vermuteten die Mitarbeiter, dass viele Kinder wegen des Wechsels in eine höhere Klasse neue Unterrichtsmaterialien brauchen, obwohl die alten noch gar nicht abgenutzt sind. Was passiert mit diesen Materialien? So entstand die Sammelaktion, zu der alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgerufen wurden. „Wir haben das Kinderhaus Berlin-Mitte angesprochen, um gezielt zu helfen. Damit erhielt unser sozialer Gedanke einen Namen und eine Adresse“,  sagt Herr Beckervordersandforth. „Es ging darum, die gut erhaltenen Sachen nicht zu entsorgen, Kinder zu erfreuen, Platz zu schaffen und auch Geld zu sammeln, um Wünsche zu erfüllen.“


Gesammelt wurde alles für die Schule von A wie Anspitzer über Blöcke, Hefter, Ranzen, Rechner, Schulhefte, Stifte bis Z wie Zeichenblock. Aufgrund der großen Resonanz und der Wunschliste auf der Internetseite des Kinderhauses Berlin-Mitte e.V. wurde die Sammelaktion erweitert. Die DB Services- Mitarbeiter spendeten u. a.  Autositze, Babysachen, Bettwäsche, Gummistiefel, Kinderkleidung, Sporttaschen und sogar eine Zauberkiste.  Hinzu kamen viele Bücher von „Gute Nacht Geschichten“ bis „Experimente für Kinder“ und Spiele für alle Altersklassen. Das gesammelte Geld wurde in einer Sparbüchse überreicht.


Die sechs Geschwister der WAB Karow freuten sich sehr über die vielen Geschenke. Als Dankeschön haben sie selbstgefertigte Bilder mitgebracht, die in den Räumen der Mitarbeiter aufgehängt werden. 

Ines Homm, unterstützt von BP

 

September 2012

Von Graffiti bis Volleyball (90)

Aktionstag des Kinderhauses Berlin-Mitte e.V. am Hölzernen See

Ich weiß, wo wir heute hinfahre, denn ich war schon mal da. Wir fahren zum Hölzernen See südlich von Berlin. Heute, am 8. September 2012, ist unser diesjähriger Aktionstag.

Mit der S-Bahn fuhren wir bis Königs Wusterhausen. Vom S-Bahnhof wurden wir mit dem kleinen Bus des Kinderhauses abgeholt. Es fing an zu nieseln. So sollte es heute den ganzen Tag sein - mal Nieselregen, mal Sonne. Nachdem wir in der Kinder-Ferienanlage am Hölzernen See ankamen, konnte jeder erst einmal machen, was er wollte außer im See baden. In dieser Zeit wurde der Grill angeheizt. Jede Gruppe brachte etwas zu essen mit außer unserer.  Wir hatten es nicht geschafft. Das Mittagessen war sehr lecker. Es gab viele unterschiedliche Salate, Würstchen, Steaks und Brot.

 



Danach konnte, wer wollte, bei einem Graffiti-Workshop mitmachen und große Latten besprühen. Ich wollte nicht sprühen und lieber einen Luftballon formen. Für meine Betreuerin Frau Lutz bastelte ich aus einer aufgeblasenen Luftballonschlange ein Herz. Dabei half mir der beste Luftballon-Former Chris von der Sprungbrett-Gruppe. Danach stellten wir uns zum Bootfahren an. Wir mussten ganz schön lange warten bis ein Boot frei war. Fr. Lutz, Rahme aus meiner Gruppe, ein kleiner Junge aus einer anderen Gruppe und ich waren in einem Boot. Leider war unsere Bootstour viel zu schnell vorbei, weil der kleine junge Angst hatte. Das fand ich sehr schade, weil ich gerne länger auf dem Wasser geblieben wäre. Anschließend gab es leckeren Kuchen wie Muffins, Kuchen mit Gummibärchen und Gummischlümpfen sowie Käsekuchen.

Dann begann der sportliche Teil. Es gab ein Volleyballturnier. Dafür wurden zwei Mannschaften mit Kindern und Jugendlichen aus allen Gruppen gebildet: Bockwurst gegen Döner. Die Bockwurst-Gruppe gewann das Volleyballspiel. Bis zur Abfahrt zwischen 16 und 17 Uhr, tanzten wir noch. Ich fand den Aktionstag gut, weil alle Kinder, Jugendlichen und Betreuer mal wieder zusammen waren.

Sabrina, unterstützt von BP


 

 

 

August 2012

Gummistiefel-Weitwurf und ein Weihnachtsmann mit Bauch (89)

Erste Kinderhaus-Konferenz des Kinderhauses Berlin-Mitte e.V. im Rathaus Mitte

Es ist meine allererste Konferenz. Ich bin nicht aufgeregt, aber gespannt, was dabei herauskommt. Wir, alle Kinder und Jugendlichen und ihre Betreuer, sind von Frau Passing, Assistentin der Geschäftsführung,  zur 1. Kinderhaus-Konferenz am 24. August 2012 ins Rathaus Mitte eingeladen worden. Die Konferenz beginnt um 16 Uhr.  Unsere Geschäftsführerin Frau Meyer und Jugendstadtrat Herr Davids eröffnen die Konferenz. Wir sind sehr stolz, dass Herr Davids dabei ist. Er freut sich, dass wir unsere Konferenz hier im Rathaus machen, wo er auch sein Büro hat. Er ist genauso gespannt wie wir, was wir heute Nachmittag besprechen werden und wünscht uns viel Erfolg.

 



Die heutigen Konferenz-Themen sind von einem Kinder-Qualitätszirkel Ende März erarbeitet worden. Es sind fünf Themen: 1. Zu-Bett-Geh-Zeiten, 2. Regelnl und Regelverletzungen, 3. Ideen für den Kinderhaus-Aktionstag und das Sommerfest, 4. Vorschläge für gemeinsame Unternehmungen und 5. Wünsche für die Weihnachtszeit. Deshalb gibt es fünf Arbeitsgruppen, in denen aus allen Gruppen Kinder und Jugendliche und Betreuer mitarbeiten. Auf den Tischen stehen Namensschilder, so dass wir wissen, wo wir hingehören.

Ich bin in der 3. Gruppe, die Ideen für den jährlichen Aktionstag und das jährliche Sommerfest entwickeln soll. Wir haben viele Ideen, zum Beispiel einen Gummistiefel-Weitwurf, Wasser-Schlachten, Volleyball, Tischtennis-Turnier, Hüpfburg, Grafitti-Kurs, Laser- und Licht-Show, Koch-, Back-, Sing-, Tanz-, Vorlese- und Foto-Wettbewerbe mit Preisen wie Kuscheltiere, Bettwäsche, Torwart-Handschuhe, Bücher, Handy und Schminkkurs. Alle Ideen der Gruppen werden auf Flipcharts aufgeschrieben.

Nach einer Stunde bringt Herr Gerngroß 24 Pizzen, ein Geschenk des Restaurants „papà pane“, in dem schon einige Gruppen zu Gast waren. Super lecker. Danach stellt jede Gruppe ihre Ideen gemeinsam mit den jeweiligen Betreuern vor. Die 1. Gruppe möchte gern die  unterschiedlichen Zu-Bett-Geh-Zeiten je nach Alter beibehalten. In der 2. Gruppe schlägt Melek eine „Regelverstoß-Sparbüchse“ von 20  bis 50 Cent vor und wünscht sich ein Belohnungssystem bei Extraaufgaben. Die 4. Gruppe wünscht sich mehr neue, gemeinsame Unternehmungen, wie Sporturniere, Ausflüge in Freizeit- und Kletterparks, Picknick im Park und mehr Spielabende. Die 5. Gruppe beschäftigt sich mit der Weihnachtszeit im Kinderhaus. Sie schlagen vor, selbst Kekse und Brownies zu backen, Spiele zu spielen, gemeinsam Weihnachtsdekorationen zu basteln und dass alle Gruppen etwas aufführen sollen, auch die Betreuer. Bei der jährlichen Weihnachtsfeier im Ibis-Hotel soll der Weihnachtsmann mehr Bauch haben.

Mir hat die Konferenz viel gebracht, weil die Kinder und Jugendlichen alles sagen konnten, was ihnen auf dem Herzen liegt. Und das war sehr viel.

Justine, unterstützt von BP

 

 

 
<< Start < Zurück 1 2 3 4 5 6 7 Weiter > Ende >>

Seite 2 von 7