Januar 2012

Was machen Rechtsanwälte?

Ein Gespräch mit Dr. Marc Gabriel und Axel Benjamin Herzberg

Die Kinderhausreporter Pascal und Diana haben am 12. Januar 2012 im Büro der Berliner Kanzlei Baker & McKenzie die Rechtsanwälte Dr. Marc Gabriel und Axel Benjamin Herzberg befragt. Dabei sprachen sie mit ihnen über ihren Beruf, ihren Büroalltag und erfuhren von einem Jubiläum.


Was haben Sie heute gemacht?

Axel Benjamin Herzberg: Ich habe E-Mails mit einer Mandantin geschrieben. Mandanten heißen die Kunden einer Kanzlei. Es geht um Werbung im Internet. Wer Werbung im Internet schaltet, muss dafür bezahlen. In diesem Fall schuldet ein ehemaliger Geschäftspartner dem anderen Geld. Jetzt kommt der Fall vor Gericht, weil sich die Beiden untereinander nicht einigen können.

Was ist eine Kanzlei?
Axel Benjamin Herzberg: Das ist ein Büro, in dem viele Anwälte zusammenarbeiten. In unserer Berliner Kanzlei arbeiten 20 Anwälte im Büro. Was für den Arzt die Praxis ist, ist für uns die Kanzlei.

 



Warum wollten Sie Anwalt werden?
Dr. Marc Gabriel:
Ich habe Jura studiert, weil es für mich spannend ist zu erklären, warum wie was passiert. Alles, was wir im Leben machen, hat juristische Gründe. Uns umgibt eine unsichtbare Parallelwelt. Die kann nur der verstehen, der Jura gelernt hat. Für mich ist der Beruf eines Anwalts die größte Herausforderung.

Sind Anwälte immer die Guten?
Dr. Marc Gabriel:
Anwälte sind nur Sprachrohre. Wir sind nur so gut wie unsere Mandanten. Am Fall können wir nichts ändern.

 

Was macht Baker& McKenzie?
Dr. Marc Gabriel:
Wir sind dazu da, Fälle zu lösen. Dabei greifen wir auf ein sehr gutes Netzwerk zurück. Baker & McKenzie hat Büros in 72 Ländern auf fünf Kontinenten mit mehr als 3.800 Anwälten. 

In welchen deutschen Städten gibt es noch Baker & McKenzie Kanzleien?
Axel Benjamin Herzberg:
Wir haben in Deutschland insgesamt vier Büros – in Berlin, in Düsseldorf, in Frankfurt am Main und in München.

Woher kommt der Name Baker & McKenzie?
Axel Benjamin Herzberg:
Im Jahr 1949 hatte der junge Anwalt Russell Baker in Amerika, in Chicago, die Idee, eine internationale Kanzlei zu gründen. Er wollte Büros in Südamerika eröffnen. Das machte er mit einem Kollegen aus der Kanzlei, der John McKenzie hieß. 1962 wurde das erste deutsche Büro in Frankfurt am Main eröffnet. Das heißt, wir feiern  in diesem Jahr unser 50-jähriges Jubiläum.

Wir gratulieren herzlich zu diesem Jubiläum. Bei der Vorbereitung auf dieses Gespräch haben wir uns gefragt, ob Sie auch Stars aus dem Fernsehen vertreten?
Axel Benjamin Herzberg:
Ja, aber wir dürfen keine Namen nennen. Es geht um vertrauliche Dinge, die der Schweigepflicht unterliegen. 

Sind Sie viel unterwegs?

Dr. Marc Gabriel: Ja, sehr viel, weil ich viel im Gericht mit meinen Mandanten bin, unter anderem in Düsseldorf, in Bonn, in Frankfurt am Main, aber auch im Ausland. Die Fälle müssen mit den Mandanten immer persönlich besprochen werden.
Axel Benjamin Herzberg: Ich bin nicht ganz so viel unterwegs.

Haben Sie Kinder?
Dr. Marc Gabriel: Ich selbst habe keine Kinder, aber viele meiner Kollegen haben Familie. Unsere Kanzlei bietet für Anwälte mit Kindern sogar spezielle Arbeitsmodelle an, damit sie genügend Zeit für ihre Kinder haben.

Was machen Sie, wenn Sie nicht arbeiten?
Dr. Marc Gabriel:
Ich schlafe aus, kümmere mich um meine Beziehung und treffe Freunde. Das soziale Leben ist mir sehr wichtig.
Axel Benjamin Herzberg: Ich habe früher sehr viel gelesen. Als Anwalt  lese ich den ganzen Tag über viel beruflich. Deshalb gehe ich abends lieber ins Kino oder sehe fern. Am Wochenende greife ich allerdings gern zu einem guten Buch.

Müssen Anwälte immer Anzüge tragen?
Dr. Marc Gabriel: Das müssen wir nicht, aber wir sind Vertreter unserer Mandanten, die von uns erwarten, dass wir ihre Probleme lösen. Sie erwarten dafür entsprechend gekleidete Anwälte. Die meisten Mandanten wollen keine Anwälte mit Jogginghosen und wir selbst finden ebenfalls, dass uns ein Anzug gut kleidet. Man sollte aber nicht denken, dass ein Anwalt in Jogginghosen keine Ahnung hat.

Wir, Diana und Pascal, danken für das Gespräch, unterstützt von BP.