März 2010

Klassik mit Schokolade (5)

Ein Konzert des Kammerorchesters Carl Philipp Emanuel Bach


Wir sind zum ersten Mal in einem klassischen Konzert und zum ersten Mal im Konzerthaus. Das Kammerorchester Carl Philipp Emanuel Bach hat uns eingeladen. Gekommen sind Sarah, Manuela, zwei Betreuerinnen und ich.


Es ist Sonntag, 14. März 2010. Das Konzert beginnt um 20 Uhr. Wir sind schon um 19 Uhr dort. Am Einlass begrüßt uns herzlich Frau Peuke vom Förderverein des Kammerorchesters. Sie nimmt uns zum Einführungsvortrag mit. Hier erfahren wir etwas über die Stücke, die wir hören werden, und die Komponisten. Musikalisches Thema des heutigen Abends ist die „Deutsche Romantik“. Auf dem Programm stehen Werke von Robert Schumann, Richard Wagner und Carl Maria von Weber. Wegen des 200. Geburtstages von Robert Schumann in diesem Jahr werden zwei Kompositionen von ihm aufgeführt: die Ouvertüre E-Dur op. 52 und das Konzert für Violine und Orchester d-Moll. Nach der Pause ist das Siegfried-Idyll von Richard Wagner und die Sinfonie Nr. 1 C-Dur von Carl Maria von Weber zu hören.


Das Konzerthaus befindet sich am schönsten Platz von Berlin, dem Gendarmenmarkt. Wir finden, dass der Platz wie in Italien oder Griechenland aussieht. Unsere Betreuerin findet das auch und erklärt, das Berlin deshalb auch „Spree-Athen“ genannt werde. Aus dem Internet  www.konzerthaus-berlin.de erfahren wir, dass das schönste Haus am Platz, das Konzerthaus, von Karl Friedrich Schinkel als „Königliches Schauspielhaus“ entworfen und von 1818-1821 erbaut wurde. Bis 1945 waren hier Theateraufführungen zu erleben. Intendant des Theaters von 1934-1945 war der bekannte Schauspieler Gustav Gründgens.  Im 2. Weltkrieg ist das Schauspielhaus zerstört und am 1. Oktober 1984 als „Konzerthaus am Gendarmenmarkt“ wiedereröffnet worden. Am 25. Dezember 1989 dirigierte hier Leonard Bernstein Beethovens 9. Sinfonie mit der Ode „ An die Freiheit“.


Heute Abend dirigiert Hartmut Haenchen, der auch künstlerischer Leiter des Kammerorchesters Carl Philipp Emanuel Bach ist. Das Konzert findet im großen Saal statt, der 1600 Plätze hat. Es sind sehr viele Besucher da. Der Saal sieht mit seinen großen Kronleuchtern, vergoldeten Verzierungenen, weißen mit rotem Samt bezogenen Stühlen sehr festlich aus. An den Wänden stehen Büsten bekannter Komponisten, darunter Wolfgang Amadeus Mozart, Christoph Willibald Gluck und Carl Philipp Emanuel Bach, der Namensgeber des Kammerorchesters ist.


Als die Musiker auf die Bühne kommen, klatscht das Publikum. Der erste Geiger gibt den Ton an. Allen anderen stimmen danach ihre Instrumente ein. Dann ist es ruhig. Die Tür an der linken Bühnenseite wird geöffnet. Auf die Bühne kommt der Dirigent Hartmut Haenchen.


Wir hören Musik von Robert Schumann. Das erste Stück dauert nicht sehr lang. Beim zweiten Musikstück spielt der Solist des Abends mit. Es ist der Weltklasse-Geiger Kolja Blacher, der in Berlin geboren wurde. Wenn er nicht auf der Bühne musiziert, unterrichtet er an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Im Programmheft steht, dass er auf einer Stradivari-Geige aus dem Jahre 1730 spielt. Das ist eine der besten Geigen der Welt, die ihm von „Frau Kimiko Powers zur Verfügung gestellt wurde“. Das steht im Programmheft. Kolja Blacher spielt ohne Noten. Sein Geigenspiel begeistert die Zuhörer. Für uns ist diese Musik noch neu.


In der Pause begrüßt uns Prof. Eyink. Er ist der Vorsitzende des Freundeskreises des Kammerorchesters. Wir kennen ihn auch aus dem Kinderhaus, wo er sich seit Mitte der neunziger Jahre für uns engagiert. Vom zweiten Teil des Konzerts bleibt uns die Sinfonie von Carl Maria von Weber in Erinnerung.


Inzwischen ist es 22 Uhr. Wir haben noch einen langen Weg nach Karow vor uns. Da das Auto unserer Betreuerin keine Umweltplakette für Mitte hat, müssen wir zum S-Bahnhof Wollankstraße fahren. Herr Eyink schenkt uns die Taxifahrt, was unsere Heimfahrt sehr erleichtert.


Frau Peuke hat jedem von  uns in der Pause Schokolade vom Freundeskreis geschenkt. Auf dem Papier ist das Kammerorchester Carl Philipp Emanuel Bach abgebildet. Dieses Orchester haben wir heute zum ersten Mal gehört – und hoffentlich nicht zum letzten Mal. Vielen Dank für die Einladung.

 

Celina

 

http://www.cpebach-berlin.de


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